Entdeckungen in Spandau: Queere Kunst und Musik im Westen Berlins

Viele queere Berlin-Besucher*innen konzentrieren sich bei ihren Aufenthalten in der Stadt auf die zentral gelegenen Bezirke wie Mitte, Friedrichshain, Kreuzberg, Schöneberg oder Neukölln. Schade eigentlich! Denn auch außerhalb des S-Bahn-Rings gibt es viel zu entdecken. Zum Beispiel in Spandau, wo sich Kultur und Natur die Hand reichen.

Die "Galerie Historischer Keller" zeigt in geschichtsträchtigem Ambiente zeitgenössische Kunst.

Galerie Historischer Keller

Mitten in der mittelalterlichen Spandauer Altstadt findet sich ein archäologischer und historischer Schatz – die „Galerie Historischer Keller“. Ursprünglich gehörte der Keller zu einem Haus wohlhabender Bürger*innen. Im 18. Jahrhundert nutze dann das preußische Militär das imposante Gebäude, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Übrig geblieben ist allein der Keller, der heute als Galerie für zeitgenössische Kunst dient. In diesem besonderen Ambiente sind vor allem Fotografie und Plastiken zu sehen, oft von aufstrebenden Nachwuchskünstler*innen. Damit ist die „Galerie Historischer Keller“ eine interessante Alternative zu bekannten Museen zeitgenössischer Kunst wie dem „Hamburger Bahnhof“ in Berlin-Mitte.

Galerie Historischer Keller
Carl-Schurz-Straße 49, 13597 Berlin-Spandau
U Altstadt Spandau
Website der Galerie Historischer Keller

Nilbar Güreş "Wildness 2014"-Ausstellung im "Zentrum für aktuelle Kunst (ZAK)" in Berlin-Spandau.

Zentrum für aktuelle Kunst (ZAK)

Seinen Ruf als kommendes Kunstzentrum festigt Spandau mit einem neuen und großräumigen Ausstellungshaus: Dem „Zentrum für aktuelle Kunst (ZAK)“. Es ist Teil des Festungskomplexes der Spandauer „Zitadelle“. Das „ZAK“ präsentiert in der ehemaligen Kaserne der Zitadelle in wechselnden Ausstellungen Gegenwartskunst aus aller Welt. Die Ausstellungen beschäftigen sich oft mit den großen gesellschaftlichen Themen unserer Zeit, etwa Migration oder der politischen und gesellschaftlichen Lage in Ost- und Ostmitteleuropa. Sie setzen sich aber immer wieder auch mit dem historischen Ort der Zitadelle selbst auseinander. Hier wird in Zukunft sicherlich noch einiges Interessantes zu entdecken sein!

Zentrum für aktuelle Kunst (ZAK)
Am Juliusturm 64, 13599 Berlin-Spandau
U Zitadelle
Website vom Zentrum für aktuelle Kunst (ZAK)

Mächtige Mauern, die mittlerweile Kunst und Kultur beherbergen: Die "Zitadelle Spandau".

Zitadelle Spandau

Auch die „Zitadelle“ selbst ist übrigens einen Besuch wert. Schließlich ist sie das älteste erhaltene Gebäude Berlins. Die beeindruckende Renaissancefestung beherbergt heute neben einer Galerie gleich vier Museen. Die meisten Berliner*innen kennen allerdings vermutlich vor allem von den vielen Veranstaltungen und Konzerten, die hier stattfinden. Schon so manche queere Ikone, allen voran Patti Smith, hat im Burghof das Publikum zum Tanzen gebracht. Auch Fans alter Musik kommen hier auf ihre Kosten. Im Winter finden auch in den historischen Gemäuern der Zitadelle selbst Konzerte statt. Gegeben wird dann klassische Musik.

Zitadelle Spandau
Am Juliusturm 64, 13599 Berlin-Spandau
U Zitadelle
Website der Zitadelle

Ballhaus Spandau

In Spandau wird selbstverständlich auch außerhalb der „Zitadelle“ gefeiert. Zum Beispiel im „Ballhaus Spandau“. Das Haus war schon in den 1920er-Jahren ein beliebter Party-Ort, der dann mit den Zeiten ging. In den 80ern etwa wandelte er sich zu einem angesagten Punkrock-Club, den viele Queers aus Kreuzberg besucht haben. Jetzt, nach dem Ende der Corona-Einschränkungen, lädt das geschichtsträchtige Haus freitags und samstags zum Tanzen ein. Auf dem Programm stehen Schlager sowie Musik der 80er, 90er und 2000er. Auch Freunde von Blackmusic werden hier bei „Back On Black“ glücklich. Der historische Ballsaal des Hauses bietet in jedem Fall reichlich Platz für ausschweifende Vergnügungen. Und wer weiß, vielleicht werden dort bald auch wieder Konzerte veranstaltet.

Ballhaus Spandau
Dorfstraße 5, 13597 Berlin-Spandau
Bushaltestelle Heidereuterstraße
Website vom Ballhaus Spandau

Entspannung pur in Tiefwerder, Berlins grünem "Klein-Venedig".

Fischerdorf Tiefwerder

Das Fischerdorf Tiefwerder liegt mitten in Berlins „Klein-Venedig“ – eine grüne Oase, durchzogen von vielen kleinen Kanälen. Die Geschichte der Siedlung reicht weit zurück. Hier siedelten sich einst Slawen an, die ersten Bewohner*innen Berlins. Die schöne Gegend ist ideal, um hier entspannt zu flanieren oder sich vom Kunst-, Feier- und Großstadttrubel zu erholen. Das wissen übrigens auch die vielen Bewohner*innen der hiesigen queeren Kleingartenkolonie zu schätzen. Einen tiefen Einblick in die interessante Geschichte und die Gegenwart von Tiefwerder bietet übrigens auch die Place2be.Berlin-Stadttour Tiefwerder. Hör mal rein!

Klein-Venedig
13507 Berlin-Spandau
Bushaltestelle Pichelswerder

Weitere Informationen

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Interessante queere Locations überall in Berlin zeigt dir der Place2be.Berlin-Stadtplan.

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Texte: Julia Vorkefeld

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