Queens & Flowers: Interview mit Fotografin Tina Dubrovsky

Am 31. August fand erstmals das Drag-Sommerfest „Queens & Flowers“ im Botanischen Garten Berlin statt, organisiert von Place2Be.Berlin, dem queeren Tourismus- und Eventportal der SIEGESSÄULE. Das Outdoor-Event für Groß und Klein vereinte Berliner Szenegrößen mit den Stars von „RuPaul's Drag Race Germany“.

Wir sprachen mit Tina Dubrovsky, die die Event- und Portraitfotos im Botanischen Garten Berlin bei „Queens and Flowers“ gemacht hat, über die Verbindung zwischen Porträtfotografie und Inklusion und der transformativen Kraft der Fotografie.

Prince Emrah, Foxglove, Lola Rose und Vivienne Lovecraft

Porträtfotografie als Werkzeug für Inklusion

Place2be.Berlin
Porträtfotografie wird oft als Mittel zum Festhalten persönlicher Geschichten angesehen. Wie sehen Sie sie als Instrument zur Förderung von Inklusion, insbesondere bei Veranstaltungen, die darauf abzielen, diverse Gruppen zu stärken?

Tina Dubrovsky
Bei einer Veranstaltung wie „Queens and Flowers“, bei der Vielfalt und Selbstausdruck im Mittelpunkt stehen, bieten Porträts eine wunderbare Möglichkeit, die Individualität jeder Person zu würdigen und ihnen eine visuelle Plattform zu geben. Indem wir ihnen diese Bühne bieten und sie in einer positiven Weise dokumentieren, tragen wir dazu bei, ihre Einzigartigkeit hervorzuheben und Inklusion zu fördern.

Kaey und Antina Christ lasen unter anderem aus den Kinderbüchern „Anton will Prinzessin werden“ und „Der Löwe wird bunt“

Die transformative Kraft der Fotografie

Place2be.Berlin
Wie kann Fotografie Ihrer Erfahrung nach unser Verständnis von Menschen, Kulturen oder Ereignissen verändern?

Tina Dubrovsky
Ich denke, es geht vor allem um die Perspektive. Als Fotograf hat man durch das Objektiv die Möglichkeit, diese Perspektive zu gestalten. Mit dieser Kontrolle kommt auch die Verantwortung, Menschen und Momente authentisch einzufangen und dabei im Blick zu behalten, welche Erzählung daraus entsteht, abhängig davon, wie man sie in Szene setzt.

Bei der Veranstaltung gab es beispielsweise eine Drag-Queen-Geschichtenstunde für Kinder. Angesichts des aktuellen Klimas und der vielen „...aber denkt denn niemand an die Kinder?“-Erzählungen war es wichtig zu zeigen, dass diese Märchenstunde für die Kinder geeignet war und sie sie wirklich genossen haben. Die Eltern waren die ganze Zeit dabei, und die Drag Queens gingen sogar zwischen ihnen umher, um die Bücher, die sie vorlesen würden, zur Genehmigung zu zeigen. Ich finde es daher essenziell, all diese Aspekte in den Fotos festzuhalten.

Kaey, DJ Gitti Reinhardt und Antina Christ beim Meet & Greet an der MPB-Fotowand

Authentische Porträtfotos einfangen

Place2be.Berlin
Authentizität in der Porträtfotografie wird sehr geschätzt. Welche Techniken oder Ansätze verwendest du, um sicherzustellen, dass die Porträts, die du aufnimmst, ein echtes und authentisches Abbild der Personen sind?

Tina Dubrovsky

Ich arbeite nicht unbedingt nach einer festen Technik. Mein Ansatz besteht darin, das Wesentliche eines Moments oder einer Person so einzufangen, dass das Bild für sich selbst spricht und über Worte hinausgeht. Manche Menschen wirken auf Fotos besser, wenn sie unvorbereitet sind, während andere sich wohler fühlen, wenn sie wissen, dass sie fotografiert werden. Das Wichtigste ist, dass sich die Person vor der Kamera so wohl wie möglich fühlt.

Ich bevorzuge es auch, auf umfangreiche Bearbeitung zu verzichten. Zwar retuschiere ich kleine Makel wie Pickel, aber ich ändere keine Gesichtszüge, es sei denn, der Kunde wünscht es ausdrücklich. Ich habe nichts gegen Bildbearbeitung, die andere Menschen schätzen, aber ich versuche, sie so minimal wie möglich zu halten, um die Authentizität zu wahren.

Die Fotowand bot den Gästen die Möglichkeit sich mit den Dragqueens fotografieren zu lassen

Die Veranstaltungsatmosphäre und die Fotowand unseres Sponors MPB

Place2be.Berlin
Die Atmosphäre der Veranstaltung schien eine wichtige Rolle für die Energie der aufgenommenen Porträts zu spielen. Wie hat die Umgebung, einschließlich der MPB-Fotowand, deine Herangehensweise an das Shooting bei der Veranstaltung beeinflusst?

Tina Dubrovsky
Die lebhaften und mutigen Identitäten vor einer natürlichen, ruhigen Kulisse haben einen faszinierenden Kontrast in den Bildern geschaffen. Die Fotowand des Sponsors MPB erwies sich als ideal für eher gestellte, klassische Porträts, da sie es ermöglichte, die Outfits der Dragqueens und die Details ihrer Looks optimal zur Geltung zu bringen.

Zusätzlich bot die Fotowand einen klar definierten Bereich, in dem die Gäste wussten, dass es in Ordnung war, auf die Queens zuzugehen und um ein gemeinsames Foto zu bitten. Dies half, die Dragqueens nicht zu stören, wenn sie gerade auf dem Weg zu einer Show oder einer anderen Veranstaltung waren.

Mein Ansatz bei den Aufnahmen war es, die Szenen so authentisch wie möglich festzuhalten, ohne allzu sehr einzugreifen.

Die Outfits der Dragqueens und die Details ihrer Looks kamen an der Fotowand optimal zur Geltung

Tinas Erfahrung bei der Veranstaltung

Place2be.Berlin
Wie hast du als Fotografin deine Erfahrung bei der Veranstaltung empfunden? Gab es Herausforderungen oder besondere Momente, die das Ergebnis deiner Arbeit beeinflusst haben?

Tina Dubrovsky
Ich habe die Veranstaltung sehr genossen, obwohl es ziemlich hektisch war. Der enge Zeitplan und die ständige Bewegung machten es schwierig, sich für bestimmte Dinge so viel Zeit zu nehmen, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich musste oft von einem Ort zum anderen eilen.

Was die besonderen Momente angeht, so waren für mich die Interaktionen zwischen den Gästen und den Dragqueens besonders herausragend. Abgesehen von den Bühnenauftritten war es vor allem die Märchenstunde, die mich beeindruckt hat. Besonders liebenswert fand ich die Interaktionen mit den Kindern. Eine der Dragqueens erzählte mir, dass die kleinen Kinder Drag nicht verstehen, sondern sie einfach als hübsche Prinzessinnen sehen. Sie kamen oft zu ihr und fragten, welche Prinzessin sie sei und ob sie auch eine sein könnten. Diese Momente waren für mich besonders niedlich und berührend.

Nikita Vegas, Pandora Nox, Kelly Heelton und Jade Pearl Baker

Die Rolle von MPB in der Fotografen Community

Place2be.Berlin
MPB hat sich als Plattform für den An- und Verkauf von gebrauchter Foto- und Videoausrüstung etabliert. Wie kann der Zugang zu einer Plattform wie MPB Fotografen, sowohl Profis als auch Enthusiasten, unterstützen?

Tina Dubrovsky
MPB ist eine hervorragende Plattform, weil sie professionelle Ausrüstung zu einem erschwinglicheren Preis anbietet. Alle Geräte werden von Experten geprüft und bewertet, sodass Käufer sicher sein können, dass sie fair bepreiste und qualitativ hochwertige Produkte erhalten. Zudem trägt die Nutzung von gebrauchter Ausrüstung zur Umweltfreundlichkeit bei, indem sie den Lebenszyklus der Geräte verlängert und Ressourcen schont.

Tina fotografierte das Event mit folgender Ausrüstung von MPB:

-Canon Speedlite 430EX III

- Canon EF 28-135mm f/3.5-5.6 IS USM

- Canon EOS 5D Mark IV

www.mpb.com

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